Vor dem Inhaberwechsel war das Haus Versetal ein klassisch alteingesessenes Seniorenzentrum. Mit dem neuen Inhaber kam ein frischer Wind in das Seniorenzentrum und zusammen mit großen Investitionen im gesamten Haus wurden alle Räume renoviert und neuausgestattet.

So wie das Haus Versetal selbst nach der Renovierung „neu erstrahlt“ ist, wollte sich das Seniorenzentrum auch nach außen hin präsentieren. Dabei sollten vor allem das eigene Selbstverständnis und der Stolz auf die Veränderungen im Fokus der Kommunikation stehen. Zu diesem Zeitpunkt existierte noch kein einheitliches Corporate Design und es wurden lediglich ein paar verschiedene Logos und unterschiedliche Blautöne zur Kommunikation genutzt. Unsere Challenge bestand darin, ein ganzheitliches Corporate Design für das Seniorenzentrum zu entwickeln, dass sowohl Vertrautheit als auch Moderne ausstrahlt. Durch den Inhaberwechsel ist das Bewusstsein für die Bedeutung einer guten Arbeitgeberkommunikation gewachsen, sodass im neuen Corporate Design auch Employer Branding Elemente berücksichtigt werden sollten.

Gemeinsam mit dem Haus Versetal haben wir in verschiedenen Workshops die Kernwerte der Marke erarbeitet, um darauf aufbauend ein neues Corporate Design entwickeln zu können. Einige der zentralen Werte, die sich aus diesen Workshops ergeben haben, sind beispielsweise menschenorientiert, transparent, ehrlich, zukunftsorientiert und traditionell. So entstand ein Design, das Heimatverbundenheit und Moderne zusammenbringt und so dem Charakter des frisch renovierten Haus Versetal gerecht wird.

Bei der Designentwicklung war es uns wichtig, die besonderen Herausforderungen und Ansprüche eines Seniorenzentrums in den Fokus unserer Überlegungen zu rücken. Daher spielen vor allem Lesbarkeit und Farborientierung eine entscheidende Rolle für das Corporate Design. So basiert beispielsweise unser Orientierungssystem für das Haus Versetal auf dem Konzept, jedem Wohnbereich eine eigene Farbe zuzuschreiben. So können die Bewohner:innen sich schnell und intuitiv orientieren. Für die Besucher:innen sorgt ein wiederkehrendes Layoutsystem mit Icons und hoher Lesbarkeit für die nötige Orientierung im Seniorenzentrum.

Das neue Logo des Haus Versetal hebt sich deutlich von Mitbewerbern ab: Das Logo vermittelt Kompetenz, Souveränität und Tradition, wirkt aber gleichzeitig durch die Serifen Schrift „Vesterbro“ und die frische Farbgebung modern und zukunftsorientiert. In diesem Stil entwickelten wir ein vielseitiges Logosystem, eine Wortmarke, die um den Zusatz „Seniorenzentrum“ ergänzt werden kann, ein Monogramm aus den Anfangsbuchstaben HV und ein Siegel.

Eine entscheidende Individualisierung liegt im Buchstaben V der Wortmarke und des Monogramms: Während der linke Schenkel des V ein Tal andeutet, haben wir den rechten Schenkel des Buchstabens durch eine Ortsmarke ersetzt. Dadurch ist das Logo nicht nur deutlich eigenständiger geworden, sondern visualisiert auch die Heimatverbundenheit, indem der Standort des Seniorenzentrums, das Versetal, dargestellt wird. So spiegelt das Logo die bewusste Verbindung zwischen Tradition und Moderne wider.

Auch bei der verwendeten Schriftart lag unser Fokus vorrangig auf Barrierefreiheit. Die Bewohner:innen des Seniorenzentrums können häufig nicht mehr gut lesen oder haben Sehbehinderungen. Auch für Menschen, die unter Lernschwierigkeiten wie Legasthenie leiden, können verschnörkelte Schriftarten zum Problem werden.

Um einen Text barrierefrei zu gestalten, sollte die verwendete Schriftart gut lesbar sein. Daher haben wir besonders darauf geachtet, offene Buchstaben zu verwenden. Sind die Öffnungen von Buchstaben wie c oder e zu eng, können sie leicht mit einem o verwechselt werden. Offene Buchstaben führen zu weniger Verwechslungen und einem leichteren Lesefluss. Auch die Möglichkeit zur klaren Unterscheidung zwischen verschiedenen Buchstabenformen sind entscheidend für eine barrierefreie Schrift: Buchstaben, die sich besonders ähnlich sehen wie beispielsweise ein großes i und ein kleines l, werden Hochstapler genannt. Diese Hochstapler sind in der Gestaltung der Schriftart optisch klar voneinander getrennt. Außerdem haben wir dafür gesorgt, dass gespiegelte Buchstabenpaare wie d und b oder p und q durch eine besondere Gestaltung klarer voneinander zu unterscheiden sind.

Für uns ist Barrierefreiheit kein Extra, welches man zum Schluss eines Projekts einfach „oben drauf setzen“ kann. Uns ist es wichtig, von Anfang an Möglichkeiten zu finden, um Texte inklusiver zu gestalten und alle Menschen gleichermaßen ansprechen zu können.

Für die Gestaltung der Bildsprache haben wir uns für eine Kombination aus Einblicken in das Gebäude selbst, dem Leben im Haus Versetal und Kampagnen-Motiven, die wir an verschiedenen Stellen plakativ im Branddesign nutzen, entschieden. Dabei haben alle Bilder eines gemeinsam: Sie sind warm, nahbar und strahlen die fest verankerten Werte des Haus Versetal aus.

So vermitteln die Bilder zielsicher die Markenstory, die das Haus Versetal mit uns in unseren gemeinsamen Workshops entwickelt hat: „Das Haus Versetal zeigt sich menschenorientiert und transparent, verspricht nicht mehr als möglich ist und ist ehrlich. Mitarbeiter aller Ebenen sind eine Einheit, ein großes Team, indem der Einzelne seinen Platz finden kann. Das Haus Versetal ist modern und zukunftsorientiert, dabei aber auch traditionell und ein fester Bestandteil von Werdohl.“